Viele Jahre war es in Osteuropa ruhig gewesen, doch im Frühling 1968 wurde in der Tschechoslowakei der Wunsch nach Reformen deutlich spürbar.
Im Herbst 1967 war es zu innenpolitischen Unruhen, Studentendemonstrationen und Angriffen auf die politische Führung durch den tschechoslowakischen Schriftstellerverband gekommen, daraufhin wurde der Parteichef der Kommunistischen Partei Anfang 1968 abgesetzt und durch Alexander Dubcek ersetzt.

Unter der Regierung Dubceks wurde der Sozialismus mit menschlichen Antlitz eingeleitet. Dubceks Reform fand in einem Land wie der CSSR, in dem Demokratie und Freiheit immer lebendig geblieben waren, begeisterte Anhänger.
Der Prager Frühling war für das ganze tschechoslowakische Volk der Weg in die Demokratie.

Die rasche innenpolitische Liberalisierung stieß jedoch in der Sowjetunion auf heftige Ablehnung und auch die kommunistischen Regierungen in Polen und der DDR befürchteten ein Übergreifen der Liberalisierungswelle auf ihre Länder.
Doch trotz des starken Drucks der Warschauer-Pakt-Staaten, konnte der Reformkurs, der inzwischen eine Eigendynamik bekommen hatte, nicht mehr aufgehalten oder abgebremst werden.

Man beschloss, dem tschechischen Frühling militärisch ein Ende zu setzen, und vor Mitternacht des   20. August   1968 überschritten Truppen der Sowjetunion, Polens, Ungarns, Bulgariens und der DDR die Grenze der Tschechoslowakei.
Die Hoffnungen auf einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz wurden von Panzern der "Brudervölker" zerstört.

______
zurück