Wütend reagierten die Zeitungen, nachdem Der Reigen von Arthur Schnitzler
am   23. Dezember   1920 uraufgeführt worden war.

Das Stück wurde als schamlos und skandalös bezeichnet.

Eigentlich sollte es eine freche Komödie werden, die der österreichische Dramatiker Ende des 19. Jh. schrieb, und dann wurde es eine Folge von Dialogen, in denen es um den Geschlechtsverkehr ging, kleine Gespräche, die vorher und nachher geführt wurden.

Die Dirne ist mit dem Soldaten zusammen, dieser später mit dem Stubenmädchen, das Stubenmädchen ist dem jungen Herrn zu Willen und der junge Herr schläft später mit einer jungen Frau. Die junge Frau ist mit ihrem Ehemann zusammen, der eine Schwäche für ein süßes Mädel hat. Das süße Mädel ist außerdem mit dem Dichter zusammen, dieser mit der Schauspielerin und die Schauspielerin schläft mit dem Grafen. Und am Ende schließt sich pikanterweise der Reigen, als der Graf mit der Dirne zusammen ist.
Je nach Person und Umständen des Zusammentreffens unterscheiden sich die Dialoge, in denen Schnitzler Verhaltensklischees vorführt.

Erotik war zu jener Zeit ein Tabuthema. Man zeigte nach außen Wohlanständigkeit, doch hinter den Kulissen war alles möglich, da fielen die Masken, da durfte jeder alles, man durfte nur nicht darüber sprechen.

Der Stoff wurde inzwischen mehrfach verfilmt.

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