| Am 31. Dezember 1946 hielt der Kölner Erzbischof Kardinal
Joseph Frings eine Silvesterpredigt, die ungewöhnlich, bewunderungswürdig und mutig war. Im Winter 1946, als der Rhein über Wochen eisbedeckt war und in vielen Städten, besonders in Berlin, viele Menschen erfroren, plünderten die Rheinländer Kohlenzüge, die für das Ausland bestimmt waren. In dieser Situation sagte Kardinal Frings in seiner Predigt den Satz, der Geschichte machte: "Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann." Das trug ihm Proteste aus der katholischen Welt, aber auch die Sympathie nicht nur der rheinländischen Bevölkerung ein. Das Wort fringsen ist heute noch ein geflügeltes Wort. |
Joseph Frings wurde am 6. Februar 1887 in Neuß geboren. |
| Von 1945-65 war er Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, maßgeblich beteiligt an der Gründung von Misereor, der entwicklungspolitischen Hilfsorganisation gegen Hunger in der Welt. Von 1962-65 gehörte er zum Präsidium des 2. Vatikanischen Konzils. Sein soziales Engagement und sein Einsatz für die Bevölkerung machten ihn berühmt und beliebt. |
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