Am 7. Juli 1985 hieß der Sieger des Tennisturniers in Wimbledon Boris Becker. Er war der erste Deutsche, der dort gewann, der erste ungesetzte und mit 17 Jahren der jüngste Spieler. 1986 und 1989 folgten zwei weitere Wimbledon-Siege, 1989 gewann er in Flushing Meadows, 1991 und 1996 in Melbourne, um nur die Grand-Slam-Turniere zu nennen. Große Erfolge waren auch die Gewinne des Davis-Cups mit der Mannschaft 1988 und 1989. Boris Becker schaffte es, eine ganze Nation zu bewegen, aus Sportmuffeln wurden Tennisfans, die Sportart wurde jäh aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Am Vortag des Wimbledon-Finales in Wimbledon sagte der 17jährige: "Ich will morgen nur auf den Platz gehen und gewinnen - weiter nichts." Seine Offenheit, Direktheit, Ehrlichkeit nahm die Menschen für ihn ein. Seine Aussagen zu Themen dieser Welt waren direkt und ehrlich, auf dem Platz ließ sich seine Stimmung immer am Gesicht, am ganzen Körper ablesen - man denke nur an die Becker-Faust. Dazu kam der unbedingte Siegeswille, die grenzenlose Kampfbereitschaft, die sich eigentlich immer am Verschmutzungsgrad seiner Trikots erkennen ließ - wer kennt nicht den Becker-Hecht? Selbst schon verloren geglaubte Spiele konnte er durch enorme Willensstärke und gewagte Spielzüge doch noch für sich entscheiden. So entwickelte sich ein ganz eigenes Becker-Charisma. Mit ihm konnte man sich immer mitfreuen, man konnte mit ihm jubeln, aber auch mit ihm leiden, wenn nicht alles nach seinen Wünschen lief. Und so stimmt wohl, was der Reporter Gerd Szepanski einmal meinte, dass die Menschen wohl eher die Sportart Boris Becker feierten und nicht Tennis mit Boris Becker. |
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