In seinem Trauerspiel Don Carlos um Liebe und Intrigen am spanischen Königshof tritt Schiller schon zwei Jahre vor dem Ausbruch der Französischen Revolution für die Menschenrechte und die persönlichen Rechte jedes Individuums ein.
Im 3. Akt spricht der Marquis von Posa die bedeutenden Worte:

"Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!"

Don Carlos wird in dem Drama von Schiller wie auch in der späteren Oper von Verdi als Märtyrer für die Freiheit gegen seinen tyrannischen Vater dargestellt, außerdem wird seine (historisch nicht belegte) Liebesbeziehung zu seiner Stiefmutter thematisiert.

Die historische Person Don Carlos, der Infant von Spanien, wurde am   8. Juli   1545 als ältester Sohn von König Philipp II. geboren.

Körperlich zurückgeblieben, kränklich und charakterlich unausgeglichen zeigte er die Merkmale erblicher Belastung als Folge enger Verwandtenehen, denn sein Vater und seine Mutter waren beide Enkel von Johanna der Wahnsinnigen.
Philipp II. entschloss sich, den Erbprinzen von der Thronfolge auszuschließen, verbat ihm eine Heirat und ehelichte dessen Verlobte selber.

Als Don Carlos Vorbereitungen zur Flucht betrieb, wurde er von seinem Vater im Schloss zu Madrid gefangengesetzt, wo er ein halbes Jahr später (1568) starb. Nach seinem Tod wurde die Version verbreitet, sein Vater habe ihn ermorden lassen.
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