| Am 3. März 1875 wurde die Oper
Carmen von Georges Bizet in Paris uraufgeführt. Es ist die Geschichte einer Frau, die ihr Recht, über ihr Leben frei zu entscheiden, höher schätzt als alles andere, und eines Mannes, der ihr so verfällt, dass er Familie und Pflicht vergisst und zum Verbrecher und Mörder wird. In Sevilla, fern vom heimatlichen Dorf, versieht der Soldat José seinen Dienst. Dort begegnet er der Zigeunerin Carmen und kann ihrer Faszination nicht lange widerstehen; zunächst verhilft er ihr zur Flucht, als sie verhaftet wird, und bald desertiert er und wird ihr zuliebe zum Schmuggler und Mörder. Doch Carmen ist nicht bereit, ihre Unabhängigkeit aufzugeben, sie gehört keinem Mann lange. Als sie seiner müde wird und sich dem Torero Escamillo zuwendet, versucht José, sie mit Gewalt zu halten. Aber auch als sie den Tod schon vor Augen hat, beharrt sie auf der Freiheit ihrer Gefühle. Carmen ist der Höhepunkt der französischen Oper des 19. Jahrhunderts und zählt zu den populärsten Opern aller Zeiten. Zu Bizets Zeit löste sie jedoch fast einen Skandal aus, denn man fand die Darstellung alltäglicher, ja unterprivilegierter Menschen unpassend, und die Inszenierung von Sinnlichkeit, Eifersucht, Freiheitsdrang und Gewalt nicht moralisch. |
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