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Die von Martin Luther ausgelöste Reformationsbewegung erfasste die europäischen Staaten und spaltete auch Frankreich tief. Der Bourbone Heinrich (seit 1562 König von Navarra) war Kalvinist und wurde 1581 zum Führer der Hugenotten. 1572 hatte er durch seine Heirat mit Margarete, der Schwester der drei letzten Valoiskönige Frankreichs, versucht, zu einer Aussöhnung mit der strikt katholischen Partei zu kommen, was jedoch nicht gelang. Seine Vermählung ging als "Bluthochzeit von Paris" oder auch "Bartholomäusnacht" in die Geschichte ein. Die im Gefolge Heinrichs zur Vermählung nach Paris angereisten Hugenottenführer mit Tausenden ihrer Glaubensgenossen wurden getötet. In Paris gab es über 3000 Opfer, im ganzen Land wurden mehr als 10 000 Hugenotten ermordet. Heinrich selber konnte sein Leben nur durch Abschwören seines Glaubens retten und wurde bei Hof gefangen gehalten, 1576 gelang ihm die Flucht. |
| Nach dem Tod Heinrichs III. von Valois 1589 beanspruchte Heinrich von Navarra die französische Krone für sich, aber er erhielt sie erst, nachdem er zum Katholizismus übergetreten war. Sein Ausspruch "Paris ist eine Messe wert!" ist sprichwörtlich geworden. Als König Heinrich IV. arbeitete er auf eine Festigung der staatlichen Autorität hin, die für den späteren Absolutismus die Weichen stellte. Mit seinem Edikt von Nantes gewährte er 1598 den Hugenotten religiöse und politische Gleichberechtigung. Das wirkte auf religiöse Fanatiker provozierend und einer von ihnen, François Ravaillac, ermordete den König am 14. Mai 1610. |
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