Bei seinem Auftauchen in Nürnberg am   26. Mai   1828 hatte der damals ungefähr Sechzehnjährige einen Brief in der Hand, der ihn als Sohn eines Tagelöhners auswies. Er machte einen verwahrlosten, geistig zurückgebliebenen Eindruck und konnte kaum sprechen. Angeblich schrieb er den Namen Kaspar Hauser auf ein Stück Papier.
Zuerst hielt man ihn für einen betrunkenen Bauern, brachte ihn zur Wache und anschließend ins Gefängnis, später wurde er von einem Professor aufgenommen, der ihm die Sprache und Verhaltensregeln beibrachte.

Aufgrund Hausers Verhalten konnte angenommen werden, dass er viele Jahre in Isolation bei Wasser und Brot gelebt hatte, wahrscheinlich in einem dunklen Kerker gehalten wurde, ohne nennenswerten menschlichen Kontakt.

Die Gesellschaft war sehr an dem Findling interessiert, er wurde zu einer regelrechten Attraktion. Und die Gerüchte über seine Herkunft begannen, wobei sich besonders die Theorie verbreitete, er wäre ein aus Erbfolgegründen beiseite geschaffter Spross des Badischen Großherzogs.

Historikern ist es gelungen, einen erstaunlich dichten Indizienbeweis dafür zu erbringen. Die vor einigen Jahren durchgeführte DNS-Analyse ergab jedoch, dass er kein badischer Erbprinz gewesen ist.

Kaspar Hauser starb am 17.12.1833 an den Folgen eines zweiten Mordanschlags.

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