| Angelo Giuseppe Roncalli war Professor für Kirchengeschichte, diplomatisch für den Vatikan tätig, Kardinal und Patriarch von Venedig, als er am 28. Oktober 1958 zum Papst gewählt wurde. Seine Wahl erfolgte erst im elften Wahlgang, er wurde als Kompromisskandidat in das Pontifikat gewählt, doch Johannes XXIII. (wie er sich nannte) erwies sich als einer der bedeutendsten Päpste der Neuzeit. 1959 kündigte er das 2. Vatikanische Konzil an, das am 11.10.1962 eröffnet wurde. |
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| Gegen vielfache Widerstände war sein Pontifikat geprägt von einem Geist der Offenheit und Erneuerung, dem Bemühen um eine zeitgerechte Verkündigung des Evangeliums und einem neuen Verständnis des Papstamtes. Er räumte seinen Mitarbeitern größere Selbständigkeit ein, beteiligte sich persönlich an der Seelsorge seines Bistums Rom und ernannte immer wieder Kardinäle auch aus nichteuropäischen Kontinenten, denn bisher waren die italienischen Kardinäle weit überproportional vertreten. Er entwickelte ökumenische Beziehungen zu anderen christlichen Kirchen und nahm Kontakte zu Vertretern östlicher Staaten auf. Aufsehen erregten besonders seine Enzykliken Mater et Magistra (1961) mit der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit und Ausgleich zwischen Nationen verschiedener Wirtschaftskraft und Pacem in terris (1963) über die Grundlagen eines friedlichen Zusammenlebens der Völker, wobei sich letztere nicht nur an die Katholiken wandte, sondern "an alle Menschen guten Willens". Als Papst Johannes XXIII. am 3.6.1963 starb, trauerte um ihn nicht nur die katholische Welt. |
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