| Es war ein denkwürdiger Tag in der Geschichte, als Kaiser Hirohito im Rundfunk die Kapitulation Japans verkündete. Erschreckte die Japaner mehr die Botschaft, die er überbrachte, oder die Tatsache, dass der Tenno zu seinem Volk sprach? Mit dem Angriff auf Pearl Harbor 1941 und der Kriegserklärung an die USA und Großbritannien trat Japan in den Zweiten Weltkrieg ein; es konnte zeitweilig ganz Südost-Asien und den westpazifischen Raum erobern. Doch im April 1942 griff die amerikanische Luftwaffe die japanischen Hauptinseln an und bei der Seeschlacht von Midway Mitte 42 und den Kämpfen auf Guadalcanal Anfang 43 unterlag Japan. Mit der Landung der Alliierten auf Iwojima und Okinawa war der Krieg für Japan verloren. Und nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 blieb am 14. August 1945 nur noch die bedingungslose Kapitulation des Landes. Es war das erste Mal, dass die Japaner die Stimme ihres Kaisers hörten, als er ihnen über Rundfunk befahl, "das Unerträgliche zu ertragen", denn sie wussten bis dahin nichts von ihm, er war gottähnlich, vorhanden, aber bis dahin nicht so ganz real. Es war unklar, inwieweit Hirohito Marionette der Militärs und in welchem Ausmaß er selber an den Kriegsbefehlen beteiligt war. Er wurde vom Gott zum Menschen heruntergestuft, aber nicht als Kriegsverbrecher angeklagt. Heute geht man davon aus, dass er nicht die treibende Kraft war und auf keinen Fall ein Diktator, aber als "führend Beteiligter" Bescheid wusste und zustimmte, wo er anders hätte handeln können. |
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