Vier Studenten, die in der evangelischen Jugendarbeit tätig waren, kamen auf die Idee, ein kleines Liederbuch zusammenzustellen. Es sollte handlich sein und in die Brusttasche der damals üblichen Fahrtenhemden passen, und vor allem sollte es die Kinder in die Lage versetzen, von den Liedern alle Strophen mitzusingen; meistens endeten die Lieder nämlich bereits nach der ersten Strophe, weil die folgenden wenig bekannt waren.

Nur für ihren Kölner Zirkel und das Zeltlager in Altberg/Nistertal ließen die vier am   1. August   1953 die ersten 500 Stück zum Verkaufspreis von 50 Pfennig drucken.

Die Mundorgel verbreitete sich schnell, sie wurde bei Pfadfindern verwendet, in der Schule und bei Wandervereinen.
In der ersten Ausgabe waren 132 Lieder enthalten, in der aktuellen Ausgabe von 2001, die man für 8,50 EUR kaufen kann, sind es 278 Lieder, Morgen- und Abendlieder, Spirituals und geistliche Lieder, Volks- und Wanderlieder, Folklore sowie Spiel- und Ulklieder.

Das gemeinsame Singen ist allerdings rückläufig. Anfang der 1970er Jahre besaß jedes zweite Kind (im Alter von 10-15 Jahren) die Mundorgel, Anfang der 90er Jahre nur noch jedes vierte und Mitte der 90er Jahre nur noch jedes sechste.
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