Am 15. Dezember 1949 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Marshallplan bei, das Abkommen unterzeichneten Bundeskanzler Adenauer und der US-amerikanische Hohe Kommissar John McCloy. Nach den Ideen und Plänen des amerikanischen Außenministers George C. Marshall hatte der amerikanische Kongress im April 1948 das ERP verabschiedet, European Recovery Program, das den wirtschaftlich am Boden liegenden Ländern Europas wieder auf die Beine helfen sollte. Die Ostblockländer lehnten das ERP ab, so dass es sich auf die Länder Westeuropas beschränkte; sie erhielten bis Mitte 1952 Lebensmittel, Düngemittel, Rohstoffe, Treibstoffe, Maschinen und Medikamente im Wert von insgesamt rd. 13 Milliarden Dollar. Auf die BRD einschl. Berlin (West) entfielen davon Güter im Wert von rd. 1,6 Milliarden Dollar. (Dazu kamen aber noch weitere lebenswichtige Güter im Wert von rd. 1,7 Mrd. Dollar aus einem anderen Programm; von den 3,3 Mrd. Dollar Nachkriegswirtschaftshilfe zahlte die BRD bis 1978 vertragsgemäß 1,1 Mrd. zurück.) Die Exporteure der Waren erhielten den Gegenwert in Dollar von der US-Regierung, die Importeure mussten den Gegenwert der Lieferungen in einheimischer Währung auf besondere Fonds einzahlen, deren Mittel dann zur Intensivierung des innereuropäischen Handels und zum Wiederaufbau verwendet wurden. |
Kaum ein zweiter Begriff wird so sehr mit Nachkriegszeit und Wiederaufbau, mit wirtschaftlichem Neubeginn in Deutschland und Europa verknüpft, wie der Marshall-Plan. Die USA hatten aber auch ganz konkrete Vorstellungen vom eigenen Nutzen; zum einen sollte die kommunistische Gefahr abgewendet werden durch relativen Wohlstand in den geförderten Ländern, zum anderen konnte nur ein gesundes Europa ein guter Handelspartner werden. George C. Marshall erhielt 1953 den Friedensnobelpreis. |
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