"We don't see the things as they are, we see them as we are."
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| Anaïs Nin wurde am 21. Februar 1903 in Neuilly bei Paris geboren. Der Vater verließ die Familie und ihre Mutter zog mit den Kindern nach Amerika; Anais begann zu der Zeit Tagebuch zu führen, was sie ihr Leben lang beibehielt. Sie schrieb auch Romane (Ladders of Four, Children of the Albatros, The Four Chambered Heart, Spy in the House of Love, Solar Braque), doch mit den ersten Auszügen aus insgesamt 150 Tagebüchern, die 1966 erschienen, wurde sie zur Kultfigur. Häufig wird mit ihrem Namen lediglich erotische Literatur (z.B. Delta der Venus; Henry, June und ich) assoziiert, sowie ihre Beziehung zu Henry Miller und seiner Frau June; weniger bekannt ist, dass sie sich mit Psychoanalyse beschäftigte und Assistentin des Freud-Schülers Otto Rank wurde, um sich selbst als Schriftstellerin zu vervollkommnen. Selbsterkenntnis und Identitätssuche waren ein Teil ihres Schaffens. |
| "Ich betone ausdrücklich, daß es zwei Wege zur Befreiung gibt: der eine ist natürlich der politische Weg, die Gesetze ändern und für die Gleichberechtigung kämpfen. Das läßt sich in verschiedener Form erreichen. Den anderen aber hebe ich so hervor, weil ich ihn kenne. Es ist der psychologische Weg, der die Hemmungen beseitigt, so daß man seine eigene Freiheit verlangen kann, ohne darum bitten zu müssen. Es ist nicht nötig zu warten, bis einem die Befreiung überreicht wird. Und die Frauen, die ich mir als Heldinnen wählte, waren Frauen, die sich ihre eigene Freiheit schufen. Sie forderten nicht, sie baten nicht darum, sie schufen sie sich selbst. Etwas in ihnen machte sie zu unabhängigen Frauen, und diese Art von Unabhängigkeit ist so wichtig." |
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