Das Theaterstück Die Physiker von Dürrenmatt - er nannte es eine Komödie - feierte am   21. Februar   1962 in Zürich seine Uraufführung.

Drei Physiker leben in einem Sanatorium für Geisteskranke, Möbius, der behauptet, ihm erscheine König Salomo, und zwei weitere, die sich für Newton und Einstein halten. Sie sind eigentlich ganz harmlos, doch kurz hintereinander bringt einer nach dem anderen seine Pflegerin um.

Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass Möbius gar nicht verrückt ist, sondern ein genialer Physiker, der eine große Entdeckung gemacht, aber auch dessen zerstörisches Potenzial erkannt hat, weshalb er lieber in einem Irrenhaus lebt, damit die Welt keinen Zugriff auf sein Wissen hat und es für ein Produkt des Irrsins hält. Und die beiden anderen sind auch nicht verrückt, sondern Geheimagenten, die Möbius ausspionieren und für ihr Land gewinnen sollen. Die Pflegerinnen mussten sterben, weil sie die Wahrheit erkannt hatten.
Möbius hat seine Unterlagen verbrannt, die Menschheit scheint gerettet vor den Erkenntnissen, die sie vernichten würden. Aber dann triumphiert die Leiterin des Sanatoriums, dass sie vor der Vernichtung alle Unterlagen kopiert hat.

Möbius, die Hauptfigur, weist ein wenig auf Albert Einstein hin, der mit seiner Arbeit den Grundstein für den Bau der Atombombe legte und die Herstellung nicht verhinderte. Das Stück warnt vor der Gefahr des Missbrauchs naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.

"Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden."

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