Der Assuan-Staudamm, am  15. Januar  1971 eingeweiht,
staut mit einer Höhe von 111 m und einer Länge von 3,8 km den Nil zum Nassersee, der eine Fläche von rd. 5000 km² aufweist.

Die Bauarbeiten dauerten rd. 11 Jahre, es waren fast 35 000 Arbeiter und Ingenieure daran beteiligt und 451 Menschen verloren dabei ihr Leben.

Neben der Energiegewinnung dient der Staudamm dazu, die alljährliche Nilflut aufzuhalten, um sie über das ganze Jahr verteilt wieder abzugeben. Dadurch wurden eine ganzjährige Bewässerung der Felder möglich und mehrmalige Ernten im Jahr erreicht.

Inzwischen ist der Staudamm sehr umstritten, denn es ergaben sich auch starke negative Auswirkungen. Der fruchtbare Nilschlamm verbleibt nun zum größten Teil im Nassersee, der dadurch verschlammt und verkrautet; die Felder müssen durch Kanäle bewässert und künstlich gedüngt werden; die Böden drohen zunehmend zu versalzen; durch die Nährstoffverarmung des Nilwassers ging die früher bedeutende Fischerei im Mündungsbereich zurück; dort geht durch Erosion und mangels fehlenden Nachschubs an Sedimenten außerdem Land verloren.

Zwischen Assuan und Abu Simbel säumten zahlreiche pharaonische Tempelanlagen die Ufer des Nils, die Dank einer internationalen Zusammenarbeit unter der Schirmherrschaft der UNESCO vor den Fluten gerettet werden konnten. Einige der heiligen Stätten wurden abgetragen und in den Museen Berlin, Leiden, Madrid, New York und Turin wiederaufgebaut.
Zwei Felsentempel bei Abu Simbel (von Ramses II. 1290-1224 v.Chr. erbaut) wurden verlegt, dazu wurden sie in 1036 Blöcke (von 7-30 t) zersägt und in gleicher Lage ca. 60 m über dem ursprünglichen Standort wieder aufgebaut.
Die Rettungsaktion, an der 48 Nationen beteiligt waren, kostete 41,7 Mio US-Dollar.
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