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Der russische Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechow wurde am 29. Januar 1860 in Taganrog geboren. Er hatte zunächst Medizin studiert und sich als Arzt niedergelassen, widmete sich aber mehr und mehr der Literatur. Nachdem er mit humoristischen Skizzen für Witzblätter bekannt geworden war, veröffentlichte er Kurzgeschichten mit psychologisch genau gezeichneten Charakteren, Erzählungen, in denen sich tiefe Verzweiflung spiegelt. "Eine langweilige Geschichte", "Das Duell", "Mein Leben", "Die Braut" und vor allem "Die Steppe" waren in schlichter Sprache gehaltene und von Wehmut durchzogene Geschichten aus dem ländlich-kleinstädtischen Milieu seines Landes. |
| Lebensangst und seelisches Leid sind Tschechows Hauptthemen. In seinen Dramen (u.a. "Die Möwe", 1896; "Onkel Wanja", 1897; "Drei Schwestern", 1901; "Der Kirschgarten", 1904) thematisiert er die Probleme der Provinzintelligenz, vor allem ihr Leiden am Bewusstsein der Leere ihres Daseins. Durch Gastspiele des Moskauer Künstlertheaters wurden Tschechows Bühnenwerke, die ihre Wirkung nicht aus einer dramatischen Handlung, sondern aus Seelenzuständen und Stimmungen beziehen, schon früh in Westeuropa bekannt, wo sie auch durch ihren neuen Inszenierungsstil das Theater nachhaltig beeinflussten. Tschechow starb am 15. Juli 1904 in Badenweiler. |
| Die Uraufführung seines Werks "Der Kirschgarten" fand am 29. Januar 1904 statt. Die Gesellschaft um die Gutsbesitzerin Ranjewskaja verbringt einen idyllischen Sommer in Erinnerung an vergangene Zeiten; eine trügerische Idylle. Das Gut ist hoch verschuldet und die Schönheit seines Kirschgartens kein Wert, der sich gegen die Schulden aufrechnen ließe. Aber der drohende Verkauf des Gutes und Abholzung des Kirschgartens vermag keine Widerstandskräfte mehr zu mobilisieren. |
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