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Der Chemiker Paul Schlack dachte wohl nicht an Damenstrümpfe, als er in seinem Labor für die IG Farben nach neuen Kunststoffen forschte. Am 29. Januar 1938 synthetisierte er aus Phenol den Stoff, den man dann Perlon nannte. Ungefähr zeitgleich fand man im US-amerikanischen Chemiekonzern DuPont das gleiche Polymer, das sich zu endlos langen, sehr dünnen und sehr haltbaren Fäden ziehen ließ. Dort hieß es Nylon. |
In der Strumpfmode spielte die neue Faser zunächst eine untergeordnete Rolle, denn die widerstandsfähige Substanz wurde zu Flugzeugreifen, Fallschirmschnüren, Schiffstauen und anderen kriegswichtigen Dingen verarbeitet. Nach dem Krieg kamen die ersten sogenannten Nylons in Care-Paketen nach Deutschland und man konnte sie auf dem Schwarzmarkt kaufen. 1950 wurden in Deutschland die ersten Perlonstrümpfe produziert; sie hatten hinten eine Naht und sie bekamen zwar keine Löcher, aber Laufmaschen, was angesichts des sehr hohen Preises für viele ein kleines Drama war. Mit etwas Glück und Nagellack konnte man das Laufen der Maschen manchmal aufhalten; und dann gab es noch sogenannte Laufmaschendienste, die für einige Pfennige die Strümpfe wieder reparierten. Durch die riesige Nachfrage wurden die Strümpfe bald zu einem billigen Massenprodukt und das Material wurde natürlich weiterentwickelt, verbessert, vielfältig verarbeitet. |
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