Am Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich über zehn Millionen deutsche Soldaten in den Kriegsgefangenenlagern der Alliierten. Die meisten wurden ein Jahr später freigelassen. Am 22. Juli 1946 trafen in Frankfurt die ersten Kriegsheimkehrer aus der Sowjetunion ein. Auf Beschluss der Siegermächte sollten alle deutschen Kriegsgefangenen bis Ende 1948 zurückkehren, doch die Sowjetunion erklärte alle danach verbliebenen Kriegsgefangenen zu Kriegsverbrechern, die ihre Schuld abarbeiten müssten. Erst durch die diplomatische Intervention Adenauers kehrten die letzten Gefangenen 1955 zurück. Es hing viel vom Zufall ab, wo die Soldaten in Gefangenschaft geraten waren. Vor allem in der Sowjetunion, Jugoslawien, Polen und der Tschechoslowakei starben in den letzten Kriegsmonaten und dem Jahr nach Kriegsende Hunderttausende an Hunger, Kälte und Erschöpfung durch Zwangsarbeit; etwa 1,3 Millionen kamen allein in sowjetischer Kriegsgefangenschaft um. In den westlichen Ländern waren die Bedingungen in der Regel besser, aber auch da starben Tausende. In den deutschen Auffanglagern wurden die Heimkehrer entlaust, medizinisch betreut und mit notdürftiger Kleidung versorgt, sie konnten Post nach Hause schicken oder sich beim Suchdienst melden. Tausende haben den ersten Tag in Freiheit nicht überlebt, sie starben an Krankheit und Erschöpfung. |
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