| Der senkrecht gedrittelte Bildschirm (damals ein Novum) zeigte beim Intro Rinderherden, Öltürme, gläsern-glitzernde Hochhäuser, und dann kernige Männer mit Stetson-Hüten, amerikanisch-künstlich wirkende Frauen, die Southfork-Ranch... Und die Erkennungsmelodie ertönte. Deutschland war seit dem 30. Juni 1981 eins der 64 Länder, in denen weltweit rd. 300 Mio. Zuschauer die Serie Dallas mitverfolgten. Bis zu 42 Prozent der deutschen Fernsehzuschauer erfreuten sich fast jeden Dienstag um 21.45 Uhr in der ARD an der Saga der Ewing-Familie, wurden Zeugen unermesslichen Reichtums und sahen Autos, an deren Motorhaube Long-Horn-Rinderhörner festgemacht waren, mit denen wettergegerbte Millionäre zum Ball der Ölbarone fuhren. Ursprünglich waren nur 5 Folgen geplant, doch es wurden insgesamt 356. Was machte die Serie so erfolgreich, die von Kritikern als Kaugummi fürs Gehirn bezeichnet wurde? Konnte man sich an J.R.s verschlagen glitzernden Augen und seinem meckernden Lachen wirklich deshalb so ergötzen, weil man sich ungern und selten mit den Opferfiguren identifiziert, sondern lieber mit dem erfolgreichen Täter, der mit seinen Machenschaften durchkommt? Auf jeden Fall wurde gern zugesehen bei Lug und Betrug, Niedertracht und Bosheit. |
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