| Im Juli 1985 wurde die Raumsonde Giotto vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch Guyana gestartet; ihre Aufgabe war, sehr nah am Kern des Kometen Halley vorbeizufliegen und direkte Messungen in der Umgebung des Kometen zu machen. 1705 hatte der britische Mathematiker und Astronom Edmond Halley erkannt, dass der später nach ihm benannte Komet in bestimmten Zeitabständen immer wieder die Erde passiert. |
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Der Halley-Komet hat eine Umlaufzeit von rd. 76 Jahren; die letzte Annäherung an die Erde erfolgte 1986. Die Berichte über die verschiedenen Annäherungen reichen über 2000 Jahre zurück. Man benannte die Raumsonde nach dem Maler Giotto die Bondone (1266-1337), der als erster die Wiederkehr des Kometen in einem Fresko festhielt. |
| Giotto erreichte den Kometen Halley am 14. März 1986 und schoss in nur 600 km Entfernung mit einer Relativgeschwindigkeit von 250.000 km/h am Kern des Kometen vorbei. Dabei konnten umfangreiche Messdaten gewonnen werden. Der Kern des Kometen hat eine Länge von etwa 15 km und ist 7,5 bis 10 km breit. Die Oberfläche besteht aus einer etwa 1 cm dicken Staubkruste, aus deren Spalten bis zu 70 000 kg Wasserdampf pro Sekunde ausgestoßen werden. Durch Giottos Messdaten konnten die Bestandteile von Kern und Schweif des Kometen weitgehend analysiert und bestimmt werden. Sieben Jahre später konnte Giotto einen weiteren Kometen, Grigg-Skjellerup, untersuchen. Die Raumsonde war zu diesem Zeitpunkt 314 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und hatte insgesamt 64 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Der Vergleich der Daten dieses aktiven jungen Kometen mit dem schon alten Halley-Kometen ermöglichte neue Aufschlüsse. |
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