Der Holzstich nach einer Zeichnung von Johann Jakob Kirchhoff stellt den römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. dar, wie er sich am   18. März  1229 selber zum König von Jerusalem krönt.

Friedrich II. (geboren am 26.12.1194 in Jesi bei Ancona, gestorben am 13.12.1250 in Fiorentino) war ab 1215 deutscher König und von 1220 bis 1250 römisch-deutscher Kaiser.

Der Enkel von Friedrich I. Barbarossa und Sohn Heinrichs VI. und der normannischen Prinzessin Konstanze, war in seiner Universalität und Staatskunst einer der ungewöhnlichsten Herrscher des Spätmittelalters.

Mit den Päpsten seiner Zeit (von deren Gnaden, mit deren Unterstützung die Herrscher seinerzeit regierten, von denen sie je nach Wohlverhalten im Sinne der Kirche gekrönt und auch wieder in Bann gesetzt wurden) überwarf er sich mehrfach. Er war kein religiöser Eiferer, außerdem der arabischen Welt zugetan, und erfüllte nur zögerlich sein Kreuzzugsgelübde, wobei er die heiligen Stätten (Jerusalem, Bethlehem, Nazareth) nicht mit Gewalt eroberte, sondern mit den dort regierenden Fürsten entsprechende Verträge abschloss.

Die längste Zeit regierte er von Sizilien aus, das er zu einem straff organisierten Beamtenstaat ausbaute. Während er Deutschland als Peripherie seiner Macht vernachlässigte, blühte Süditalien kulturell und wissenschaftlich auf (Gründung der Universität Neapel 1224).

Friedrich II. wurde schon zu Lebzeiten überirdische Größe nachgesagt; seine Genialität, die auch in seinem Interesse für Dichtung, Mathematik, Philosophie und Naturwissenschaft Ausdruck fand, wies weit über seine Zeit hinaus. Seine Staatskunst und politische Ideenwelt galten der italienischen Renaissance als Vorbild.

______
zurück