Im Herbst 1949 erwartete Wilhelm Pieck, Präsident der DDR und Mitvorsitzender der SED, dass Johannes R. Becher Vorschläge für eine Nationalhymne vorlegen möge, wobei in einem Vers die Demokratie in Verbindung mit der Kultur angesprochen werden sollte, in einem zweiten die Arbeit in Verbindung mit dem Wohlstand des Volkes und in einem dritten die Freundschaft mit den Völkern in Verbindung mit dem Frieden. Der Refrain sollte die Einheit Deutschlands zum Inhalt haben.
Am   5. November   1949 entschieden das Politbüro und der Ministerrat sich für die Hymne von Becher, für die Hanns Eisler die Melodie geschrieben hatte.


Auferstanden aus Ruinen
Und der Zukunft zugewandt,
Laß uns dir zum Guten dienen,
Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen,
Und wir zwingen sie vereint,
Denn es muß uns doch gelingen,
Daß die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint,
Über Deutschland scheint.

Glück und Frieden sei beschieden
Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden,
Reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen,
Schlagen wir des Volkes Feind!
Laßt das Licht des Friedens scheinen,
Daß nie eine Mutter mehr
Ihren Sohn beweint,
Ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen, laßt uns bauen,
Lernt und schafft wie nie zuvor,
Und der eignen Kraft vertrauend,
Steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben,
Unsres Volks in dir vereint,
Wirst du Deutschlands neues Leben,
Und die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint,
Über Deutschland scheint.

Seit den 1960er Jahren wurde der Text nicht mehr gesungen bzw. durfte nicht mehr gesungen werden, da die Passage einig Vaterland nicht mehr gewünscht war; man spielte nur noch die Melodie, so dass der jungen Generation der Text kaum noch bekannt war.
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