Rainer Maria Rilke wurde am   4. Dezember   1875 in Prag geboren.

Schon während seiner Schulzeit begann er zu schreiben und 1894 erschien sein erster Gedichtband
Leben und Lieder.

Nach dem Studium in Prag, Berlin und München sowie einer Reise durch Russland, wo die Begegnung mit Tolstoi großen Eindruck bei ihm hinterließ, zog er in die Künstlerkolonie Worpswede.

Um eine Monographie über den Bildhauer Rodin zu schreiben, ging er nach Paris und wurde für einige Monate dessen Privatsekretär.
Rilke bereiste Italien, Spanien, Nordafrika, Dänemark und Schweden.
Im Ersten Weltkrieg diente er kurze Zeit beim Militär, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen bereits 1916 entlassen.
Nach dem Krieg lebte er in der Schweiz.

Zu seinen Werken gehören Duineser Elegien und Sonette an Orpheus.
Neue Ausdrucksformen schuf er mit seinen sogenannten Dinggedichten.

Rilke starb 1926.
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Und du wartest, erwartest das Eine,
das dein Leben unendlich vermehrt;
das Mächtige, Ungemeine,
das Erwachen der Steine,
Tiefen, dir zugekehrt.
Es dämmern im Bücherständer
die Bände in Gold und Braun;
und du denkst an durchfahrene Länder,
an Bilder, an die Gewänder
wiederverlorener Fraun.

Und da weißt du auf einmal: das war es.
Du erhebst dich, und vor dir steht
eines vergangenen Jahres
Angst und Gestalt und Gebet.

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