Agent Orange nannte man das Entlaubungsmittel,
das die Amerikaner am   7. Februar   1967 zum ersten Mal im Vietnamkrieg einsetzten;
es wurde in Fässern mit orangefarbenen Streifen angeliefert.


Das Herbizid wurde mit Flugzeugen über Wäldern und Reisfeldern versprüht, um dem Kriegsgegner die Deckung durch die Wälder zu nehmen und die Nachschubwege bloßzulegen.
Von den schätzungsweise 70 bis 90 Millionen Liter versprühten Herbizids, waren etwa 40 Millionen Liter Agent Orange, das eine der giftigsten Substanzen enthielt: Dioxin.

Wo einst Regenwälder mit einer reichen Fauna standen, wachsen heute nur noch Gräser und Büsche; die Folge sind Erosionen und immer wieder Überschwemmungen mit riesigen Schäden.

Nach Angaben des Vietnamesischen Roten Kreuzes leiden heute, fast drei Jahrzehnte nach Kriegsende, etwa eine Million Menschen an den Spätfolgen des Dioxins, darunter etwas 100 000 Kinder. Missbildungen, verschiedene Krebsarten und Schwächung des Immunsystems sind einige der Schäden durch Dioxin, das sich heute in den Nahrungsketten befindet durch das Nutzen kontaminierter Böden.

Lange wurde von den USA argumentiert, es gäbe keine eindeutigen Beweise für einen direkten Zusammenhang zwischen Agent Orange und den Gesundheitsproblemen. Im Frühling 2002 haben Washington und Hanoi ein Abkommen über ein gemeinsames Forschungsprogramm getroffen, das Agent-Orange-Auswirkungen auf Mensch und Natur beinhaltet. Ob die Arbeiten eines Tages zu einem Konsens führen werden, ist mehr als fraglich, denn im Hintergrund stehen astronomische Schadenersatzforderungen sowohl von amerikanischen als auch von vietnamesischen Kriegsveteranen.

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