Zuverlässig stand er bei jedem Wetter mit seiner Pferdedroschke in Berlin und wartete auf Fahrgäste, daher nannte man ihn den eisernen Gustav.

In den 1920er Jahren wurden die Fahrgäste für Gustav Hartmann aber immer weniger, denn die Automobile nahmen zu und für seinen Berufsstand gab es keine Zukunft mehr.
Bevor er sich mit seiner Droschke zur Ruhe setzte, machte er sich am 2. April 1928 mit seinem Pferd und Wagen auf den Weg nach Paris, nach seinen Angaben sollte es eine Friedensfahrt sein, die zur Verständigung der Feinde Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg beitragen sollte.
Und ein Protest gegen den zunehmenden Autoverkehr, in dem eine Pferdekutsche nichts mehr galt, sollte es wohl auch sein.

Seine Fahrt wurde mit großem Interesse verfolgt und in den Städten auf seiner Reise jubelte man dem älteren Herrn mit Zylinder und grauem Vollbart zu, so auch in Paris, wo er am   4. Juni   1928 eintraf.
Zwei Monate hatte er für die Strecke gebraucht und nach einem Aufenthalt von einer Woche machte er sich auf den Rückweg, den er wieder in zwei Monaten schaffte.

1958 wurde die Geschichte mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle verfilmt.
Und ein Denkmal zu Ehren von Gustav Hartmann gibt es in Berlin auch.
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